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13. September 2015

Fitness-Damen Riegenreise vom 12./13. September 2015

Als Johanna und ich am Samstag um 07.25 Uhr am Bahnhof eintrafen, standen schon acht Frauen auf dem Perron zwei, wo der Zug mit Moni und Sibylle von Muttenz nach Liestal demnächst eintreffen sollte. In Liestal stiegen wir bereits zum ersten Mal um und waren dann mit Regin und Cornelia, welche dort noch zu uns gestossen waren, vollzählig. 14 Frauen waren dieses Mal mitgekommen. Obwohl nur Moni und ich wussten, was uns während diesen zwei Tagen erwarten wird, hatten sich erfreulich viele für dieses Weekend angemeldet.

Im nächsten Zug Richtung Interlaken gab es von Moni selbstgebackene Zopfknöpfe und Schoggistengeli, und es wurde fleissig gerätselt, wohin es diesmal gehen könnte. Um 10.36 Uhr trafen wir in Meiringen ein. Da erwartete uns bereits ein Extrawagen der Post, welcher uns, zusammen mit zwei anderen Frauengruppen, nach Handegg zur Talstation der Gelmerbahn brachte. Es ist die steilste Standseilbahn der Welt, und ein paar von uns war es schon etwas mulmig bei dem Gedanken, da hinauf zu fahren. Doch als Moni und ich bei der Kasse anstanden, mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Bahn bereits für die nächsten zwei Stunden ausgebucht war! Im Internet stand, dass man nicht reservieren, sondern Tickets nur kaufen könne. Da auch kein Fahrplan zu finden war, nahmen wir an, dass es ausreichen würde, die Tickets vor Ort zu kaufen. Ja, was jetzt? Unser Zeitplan war relativ straff und so war bald klar: statt hinauf fahren und den Abstieg zu Fuss gehen zu können, mussten wir jetzt zu Fuss hinaufsteigen. Zum Glück bekamen wir gerade noch Plätze für die letzte Abfahrt um 17.00 Uhr. So nahmen wir halt den Apéro an der Tal- statt auf der Bergstation zu uns, denn die drei Flaschen Weisswein, die Nüssli und die Salzstängeli wollte ich nicht auch noch die 450m bis hinauf zum Gelmersee mittragen!

Fitness Damen Riegenreise

Zu Beginn ging es ein schönes, leicht ansteigendes Weglein entlang, doch schon bald wurde es steiler und sehr steinig. Der Weg wandelte sich zu einer natürlichen Steintreppe mit sehr unterschiedlichen Stufen, was doch recht in die Beine ging, das vor allem mit einem vollgepackten Rucksack am Rücken! So spaltete sich unsere Gruppe schon bald in eine Geübtenwander- und in eine Gelegenheitswandergruppe auf (Gemsengruppe und Muligruppe).
Als ich als Letzte nach ca. zwei Stunden endlich oben am See auf 1840 Meter ankam, hatte unsere „Gemsengruppe“ schon beinahe fertig gepicknickt!

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Ich hatte gerade mal ein Sandwich gegessen und war an meinem Salat, da hiess es, man müsse jetzt wieder los, damit es uns noch um den See herum reichen (ca. zwei Stunden) und wir die Bahn nicht verpassen würden. Also: schnell wieder alles einpacken und nichts wie weg von diesem doch sehr ungemütlich bisigen Ort.
Die Umrundung des Gelmersees ist wirklich zu empfehlen, auch wenn ich, zur „Muligruppe“ gehörend, das Gefühl gehabt habe, dass wir mehr als nur 50 Höhenmeter, wie auf dem Plan angegeben, bewältigt hätten. Auf jeden Fall ist es, wenn auch ebenfalls sehr steinig und uneben, ein toller Weg zum Wandern, und es lohnt sich, diesen entlang zu gehen!

Fitness Damen Riegenreise

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Gelmerbahn

Die Abfahrt mit der Gelmerbahn war ein eindrückliches Erlebnis! Sie verläuft streckenweise überhängend, was man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann.

Zum Glück haben es alle überlebt und schliesslich auch geschafft, die Hängebrücke 70m über dem Handeckfall zurück zur Postautohaltestelle zu überqueren.

Hängebrücke Handeckfall

Es blieb uns gerade noch eine Stunde bis zur Rückfahrt nach Meiringen, welche wir als dann mit Kaffee und warmem Tee geniessen konnten.
Zu Monis und meiner Beruhigung waren alle begeistert von diesem Tag.
Um 18.30 Uhr trafen wir in der Hasli Lodge ein, wo drei Vierbett- und ein Doppelzimmer auf uns warteten. Moni und ich nahmen uns die Freiheit, das Doppelzimmer zu beziehen.
Wir verabredeten uns für 20.00 Uhr zum Nachtessen. So blieb allen genug Zeit für die wohlverdiente Dusche und zum kurz die Füsse hochlagern.
Als Moni und ich kurz vor acht zum Speiseraum kamen, fanden wir die restlichen 12 Damen bereits mit einem Drink zum Apéro an einen Tisch versammelt. Nur wir beide waren anscheinend nicht auf diese Idee gekommen!
Beim Nachtessen konnte jede selber ihr Menu auswählen, und trotzdem klappte es prima, dass wir alle das Essen zur selben Zeit bekamen. Drei taten sich für ein Käsefondue zusammen, andere nahmen Schnipo oder einen Lodge-Salat. Es hatte allen gut geschmeckte, und man sah nur zufriedene Gesichter. Moni gab dann das Programm vom Sonntag bekannt, damit auch dieser Gwunder gestillt war.
Am nächsten Tag war um 9:00 Uhr Abmarsch zur Reichenbachfallbahn. Mit dieser ging‘s bergauf bis zur Station Zwirgi auf 983m, von wo aus man einen tollen Ausblick auf den Reichenbachfall hat, der Ort, an welchem der berühmte Sherlock Holmes zu Tode gestürzt war.

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Weiter ging es auf sehr abwechslungsreicher Route, mal steil, mal flach, mal steinig, mal im Grünen, wie auch mal über einen alten Säumerweg. Wir bewältigten während ca. 3 Stunden, 500 Höhenmeter bis zum Hotel Rosenlaui hinauf. Dort befindet sich der Eingang zur Rosenlauischlucht, welche es galt, zu durchqueren.

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Während wir über Treppen und Gänge nochmals 115 Höhenmeter nach oben gestiegen sind, konnte man die imposanten Felswände und Wasserfälle bewundern.

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Das Tosen des Wassers war so laut, dass man sich kaum unterhalten konnte. Dies hat uns alle sehr beeindruckt.

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Oben angekommen, erreichten wir einen schönen Platz mit Picknicktisch und vielen Steintürmchen, die wohl früher vorbei gekommene Besucher mal gebaut hatten. Wir hatten Glück und der Tisch wurde gerade frei. So konnten wir diesmal gemütlich unseren Proviant verzehren und die letzte Weissweinflasche leeren. Beim Hotel Rosenlaui angekommen konnten wir dann unseren Durst löschen und ein feines Glace schlecken. Zum Leidwesen einzelner gab es da leider keine von den berühmten Meringuen.
Da wir diesmal fast zu viel Zeit hatten, wurde diskutiert, ob man hier bleiben oder das Postauto früher nehmen sollte, damit wir in Meiringen dann nochmals hätten einkehren können. Mit einem früheren Zug hätten wir auch in Interlaken einen Zwischenhalt einlegen können, und hätten dort verweilen können, bis schliesslich unser reservierter Zug nach Hause gefahren wäre. Die Meinungen gingen sehrauseinander, so dass Moni und ich dann einfach entschieden, nach Meiringen zu fahren, dort nochmals ein Restaurant zu suchen, und die Heimreise wie geplant mit dem Zug um 16.51 Uhr anzutreten. Schlussendlich war damit alle zufrieden, da wir draussen sitzen und die Sonne geniessen konnten. Und es gab da erst noch Meringues!
Obwohl wir in Interlaken, Spiez und Olten umsteigen mussten, war es eine angenehme Heimfahrt, und es herrschte eine gute Stimmung.
Moni und ich durften einige Komplimente entgegen nehmen, was uns natürlich sehr gefreut hatte. Es hatte ja nicht alles ganz nach Plan geklappt. Vor allem die Wege hinauf waren ja wirklich etwas steiler als wir erwartet hatten. Ich weiss nicht, wie es den anderen geht, aber ich spüre meine Oberschenkel schon etwas, jetzt am Morgen danach.
Zum Schluss müssen wir auch dem Wettergott danken. Ausser ein paar Regentropfen am Sonntagmorgen blieb es trocken und die Temperaturen waren auch angenehm. Sogar die Sonne zeigte sich gegen Schluss immer öfter, was will man mehr? Es war ein tolles Wanderweekend, und wir haben eine grosse Leistung vollbracht! Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste Reise mit all diesen tollen Frauen!
Karin Brianti

 

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