Close

2. September 2013

Männerriege-Velotour 2013 in den Thurgau

Vorwort:
In den vergangenen Jahren hatte häufig unser Turnkamerad Markus Furler mit feiner Ironie über die Reisen der Männerrriege, namentlich über unsere Velotouren geschrieben. Leider ist Markus wenige Tage vor unserer diesjährigen Velotour gestorben und wir werden in Zukunft auf seine Berichte verzichten müssen. Ich werden seinen Stil nicht nachahmen, hoffe aber, dass auch dieser Bericht der geneigten Leserin, dem geneigten Leser einen unterhaltsamen Einblick in unsere abenteuerlichen Fahrten gewähren möge.

Begonnen hat unsere Tour mit der gewohnten Routine: Besammlung der 16 Aktiven und der 4 Begleiter frühmorgens am Bahnhof, verladen der Velos in und auf den Bus der Vereinigten Radler (dieses Jahr bei trockener Witterung) und schon waren wir im Zug unterwegs an den Ausgangspunkt der eigentlichen Velotour, dem Flughafen Zürich. Mitten im Lastwagenverkehr des Frachthofes konnten wir an einem ruhigen Plätzchen unsere Räder fahrbereit machen, dann ging es los. Nach wenigen Metern waren wir schon auf der Veloroute 5, die uns nach einem guten Kilometer zum Restaurant „Zum goldenen Tor“ brachte, wo wir uns für die Fortsetzung stärkten.

Anschliessend teilte sich unser Tross: die 5 Fahrer der Gruppe der Sportlichen machten sich unter Leitung von Hans (Graf) und begleitet von Hans (Waldmeier) und Rolf im Begleitfahrzeug auf den Weg, später folgten die 11 Genussfahrer. Aldo hatte deren Strecke im Voraus erkundet und konnte während der Tour auf die Unterstützung des Begleitfahrzeuges mit Sigi und Kurt zählen.

Die ersten 35 km waren für beide Gruppen gleich: nach einem Stück zum Einrollen folgte der Bergpreis 2.Kategorie nach Lindau mit einer halsbrecherischen Abfahrt ins Kempttal. Dann folgte ein gemütliches Stück der Töss entlang, zuerst schattig im Wald an der Kyburg vorbei, dann übers offene Feld.

Für die Genussfahrer war die Strecke wohl etwas zu wenig anspruchsvoll, deshalb sorgte Ruedi (Weisskopf) schon nach Sennhof mit seinem traditionellen Platten für Abwechslung. Nach 30 km stärkten sie sich in der Pizzeria Leone in Rikon, wo es kurz zuvor noch geregnet hatte. Nach einer Riesenportion Spaghetti waren sie wieder fit für die restliche Strecke.

Die Sportlichen waren in der Zwischenzeit schon an Turbenthal vorbei gefahren und nahmen noch vor dem Mittagessen den Anstieg nach Sternenberg in Angriff (Bergpreis hors catégorie). Im Gasthaus Sternen, bekannt aus dem Film „Sternenberg“ mit Matthias Gnädinger konnten wir ein schmackhaftes Mittagessen geniessen. Damit war das strengste Stück geschafft. Auch wenn es immer wieder hinauf und hinunter ging konnten wir doch den Ausblick auf die steilen Berge und die tiefen Täler geniessen, bevor wir von Sitzberg aus die Schussfahrt Richtung Bichelsee in Angriff nahmen. Auf ein Bad im gleichnamigen Seelein verzichteten wir und steuerten direkt Münchwilen an, wo wir nach 70 km unser Hotel erreichten.

Auch die Genussfahrer waren inzwischen via Turbenthal direkt an den Bichelsee gefahren. Auch sie badeten nicht sondern tranken stattdessen etwas, was Ruedi als Wiedergutmachung für die unfreiwillige Pause vom Vormittag offerierte. Nach gut 50 km erreichten auch sie das Hotel.

Wichtig war jetzt eine gute Vorbereitung auf den zweiten Tag: ein ausgezeichnetes Nachtessen im [nbsp]Garten des Ristorante Saltainbocca, ausgiebiges Auffüllen des Flüssigkeits[-]kreislaufes und eine genügend lange Ruhepause im Bett.

Der zweite Tag begann mit einer gemeinsamen Strecke: von Münchwilen fuhren wir über Wil an die Thur und folgten dieser bis ins schöne Städtchen [nbsp]Bischofszell, wo es Zeit für eine Pause war.

Wie üblich fuhren die Sportlichen voraus, während die Genussfahrer in respektvollem Abstand folgten. Auf dieser (abgesehen von der lärmigen Autobahn) ruhigen und schattigen Strecke, wo fast keine Velofahrer, dafür viele Reiter unterwegs waren, schalteten die Genussfahrer noch eine Gedenkminute für unseren verstorbenen Kameraden Markus ein.

Nach Bischofszell trennten sich die Wege wieder: während sich die Genussfahrer auf direktem Weg nach Kradolf begaben, wo sie im Restaurant Sonne Au das Mittagessen einnahmen, folgten die Sportlichen noch einige km der Veloroute 5 und fuhren dann quer durch den Kanton Thurgau, immer etwas hinauf und hinunter nach Berg, von wo sie wieder den Anstieg (Bergpreis 1.Kategorie) auf den Ottenberg in Angriff nahmen. Bei prächtigem Wetter aber etwas trüber Sicht konnten wir im Garten des Restaurantes Stelzenhof unser Batterien wieder nachladen, bevor wir über Ottoberg im Schuss ins Tal nach Weinfelden fuhren. Bald folgten auch die Genuss[-]fahrer, die der Thur entlang nach Weinfelden gefahren waren. Mit 52 bzw. 43 km am zweiten Tag hatten sich alle Teilnehmer den Punkt fürs Sportabzeichen verdient.

Dann folgte wieder die übliche Zeremonie: Verladen der Velos, Rückfahrt mit dem Zug nach Pratteln, Abladen der Velos und als Schlusspunkt ein Bier im Cafe Schmittiplatz.

Zufrieden blickten wir auf zwei schöne Tage zurück: trockenes, meist sonniges Wetter, eine schöne Gegend, die die wenigsten kannten (auch die beiden Seebuben aus Kreuzlingen lernten einen für sie unbekannten Teil des Thurgaus kennen), gutes Essen und Trinken, eine tolle Kameradschaft und kein Unfall.

Zum Schluss noch ein Dankeschön an unsere Begleitfahrer und an Aldo fürs Leiten der Genussfahrer.

Diesen Beitrag teilen