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7. Juli 2019

Velotour der Männerriege ins Elsass (Riquewihr)

Kurzfassung:
15 Teilnehmer aufgeteilt in 6 „Langfahrer“ (LF) und 7 „Genussfahrer“ (GF oder Lang“sam“fahrer), sowie 2 Chauffeure für die beiden Autobüsli – extrem frühe Besammlung am Donnerstag-Morgen, der 04. und 05. Juli 2019 (07:15 Uhr Dorfturnhalle) – perfekte Organisation – ausgezeichnetes Wetter.

Definitionen:
Langfahrer (LF) und Genussfahrer (GF) – früher hiessen diese noch Kurzfahrer (KF), wobei „fahren“ sich noch auf das Velo bezog.
LF: Betonung liegt auf „Fahren“ – GF: Betonung liegt auf Genuss.

Die Details:
Als erste „Amtshandlung“ bei der enorm frühen Besammlung wurden sämtliche Velos ein- resp. aufgeladen. Dabei offenbarte sich zum ersten Mal gravierend der Unterschied zwischen LF und GF. Einer in einem exklusiven „Renndress“ vom  letzten Jahrtausend aus dem AS-Fundus. Wenn ihre Velohosen mit Taschen versehen wären, die vier hätten ihre Hände in den „Hosen-Säcken“. Punkt 07:45 startet der Tross auf der deutschen Seite Richtung Norden. In Neuenburg wurde der Rhein überquert. In Chalampé trennte sich dann die „Spreu vom Weizen“, sprich GF und LF. Während die Langfahrer ihre „Maschinen“ bereitmachten, liessen es sich die Genussfahrer in den Sitzen des NS-Bus wohl ergehen und fuhren weiter bis zum Zielort Riquewihr. Für die nächsten Stunden bezieht sich die Berichterstattung nur noch auf die LF.
Ueli hatte für die LF eine wunderschöne Tour vorher rekognosziert. Via Fessenheim (die Bestrahlung vom AKW war wegen des angeschlagenen Tempos jederzeit unterhalb der Grenzwerte) erreichten wir Neu-Brisach. Dieser interessante Ort ist als Festung konzipiert und gebaut worden. Nach einem ausgiebigen Kaffee-Halt gings weiter nach Sundhoffen. Mit einem währschaften Mittagessen wurden die Batterien wieder neu geladen. Bei der nächsten Station Colmar gabs einen ca. einstündigen Halt an einem kleineren See. Während die einen sich im Wasser eine gewisse Abkühlung holten, genossen die anderen Bier und ergötzten sich beim „Töfflampen-Studium“ von besonders sonnenhungrigen, älteren Damen.

Die Gruppe der Lang-Fahrer vor dem Start in Chalampé.

Die Weiterfahrt über Kaysersberg durch die Weinberge war landschaftlich schön und wurde trotz des kleinen Anstieges nach Riquewihr richtig genossen.
Im Hotel haben sich die beiden Gruppen wieder getroffen. Die GF haben ihrem Namen alle Ehre gemacht. Alle waren frisch geduscht (weshalb auch) und gestylt für die geplante Wein-Degustation und anschliessendem Nachtessen.

Das wichtigste Utensil einer Velotour wurde von den GF eher als hin- derlich, wenn nicht sogar als lästig empfunden. Es stellt sich die Frage die „Dinger“ im nächsten Jahr ganz wegzulassen und dann definitiv als GR aufzutreten. (GR =Genuss-Reisende)

Beim Nachtessen traten dann die kulinarischen Mentalitäts-Unterschiede zwischen GF und LF zu Tage. Während die einen Figuren bewusst sich auf Tarte Flambée und allenfalls noch ein kleines Dessert beschränkten, verschlangen die anderen riesige Schlachtplatten mit Schweinefleisch, Fett und Würsten, wie wenn sie soeben die Tour de France gewonnen hätten. Der Tag ging unterschiedlich zu Ende. Die einen (LF) legten sich rechtzeitig ins Bett, um sich von den Strapazen des Tages zu erholen, während die anderen (GF) noch ausgiebig dem Nachtleben frönten.

Nach einem reichhaltigen Frühstück teilten sich die beiden Gruppen wieder. Es wurde gemunkelt, dass auch die GF sich Velo technisch auf den Weg gemacht haben. Die eingegangenen Bilddokumente beweisen jedoch eher das Gegenteil.

Das Programm der Langfahrer hatte es in sich. Begonnen wurde mit einem happigen Aufstieg mitten in die Weinberge. Belohnt wurden sie dann mit einer wunderschönen Aussicht und mit rassigen Abfahrten.

Die Daten seiner Rekognoszierung hatte der Reiseleiter fein säuberlich in seinem GPS-Gerät gespeichert. Die Kontrolle des Gerätes mit der entsprechenden Strecke hatte jedoch manchmal auch seine Tücken. Sehr zum Wohl seiner Mitfahrer, die sich jedes Mal von den „erlittenen Strapazen“ erholen konnten. Dass solche Geräte auch ihre Grenzen haben, zeigte sich, als unerwartet ein Elektro-Zaun (zum Glück nicht geladen) jegliche Weiterfahrt verhinderte. Das Hindernis war jedoch rasch überwunden.

Die Fahrt führte uns bei herrlichem Wetter durch wunderschöne Dörfer und Weinberge. In Eguisheim trafen wir wieder die GF zum geplanten gemeinsamen Mittagessen. Es ist nicht „durchgesickert“ auf welche Weise die GF Eguisheim erreicht haben. Nach dem Mittagessen gab es eine „Verdauungs-Besichtigung“ des Ortes. Anschliessend fuhr man wieder getrennt nach Gueberschwihr zur abschliessenden Wein-Degustation. Vorher wurde noch geduscht mittels Gartenschlauch, umgezogen oder sonst wie „frisch gemacht“. Als letzte „Amtshandlung“ wurden Velos und Gepäck in die Autos verladen. Eine ausführliche Degustation mit Gugelhopf und diversen Weinen unter kundiger Leitung der netten Winzerin bildet den Abschluss unserer Velotour.
Die Heimfahrt verlief, ausser einer verpassten Ausfahrt und dementsprechend zusätzlichen ca. 40 km absolut problemlos. Ein Abschlussbier im Schmitti-Kaffi beendete eine gelungene Velotour 2019.

Ein herzliches Dankeschön an die beiden Organisatoren Walti Suter und Ueli Ryf.

Anmerkung zum Titelbild:
Die Genuss-Fahrer in Riquewihr vor dem Ratshaus. Nach unbestätigten Meldungen war dies die einzige Aktivität mit dem Velo. Und schon wähnten sie sich als kleine Tour de France-Sieger.