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11. Juli 2015

Männerriege Velotour ins Emmental 10./11. Juli 2015

MR Velotour

Vorwort

Die Reaktionen auf meinen Bericht der letztjährigen Velotour der Männerriege haben die ganze Bandbreite an Emotionen erfasst. Es wurde mit gratuliert, der Bericht wurde einfach hingenommen und einige haben sich mit fein säuerlicher Miene beklagt über „unsaubere Berichterstattung“. Ich kann mit solchen Situationen nicht einfach ohne Gefühlsregung umgehen, deshalb gewähre ich den direkt Betroffenen (den beiden „S“) gemäss Medienrecht einen Berichtigungsanspruch wie folgt:

Richtigstellung zum Bericht vom 11./12. Juli 2014

Im Bericht zur letztjährigen Velotour sind wir (die Reiseleiter – Anmerkung der Redaktion) zu Unrecht verunglimpft worden. Die unsachgemässe Darstellung der Ereignisse wollen wir nachstehen wie folgt berichtigen:

  • Es stimmt nicht, dass sich die Gruppe 2 verfahren hat
    Richtig ist: Es gab nur ganz minime Abweichungen von der geplanten Route. Die Abweichung lagen absolut im Toleranzbereich einer derartigen Veranstaltung
  • Es stimmt nicht, dass die Gruppe 2 mehr Kilometer zu Fuss, als mit dem Velo zurückgelegt hat
    Richtig ist: Die Fortbewegung zu Fuss diente lediglich zur Erholung der Fahrer, um niemanden in der Gruppe zu überfordern
  • Es stimmt nicht, die Reiseleiter (gemäss Findungskommission – Anmerkung der Redaktion) seien schlecht vorbereitet gewesen
    Richtig ist: Die Reiseleiter haben sich speziell auf diesen Event vorbereitet, so unter anderem mit einem Kurs „Blinde Kuh“ im Kindergarten Vereinshaus, sowie einem Kurs „Überleben in der Wildnis“ bei den Pfadi Adler Pratteln

Anmerkung der Redaktion: Der Autor bleibt bei seiner Darstellung

Tour 2015

Soviel zur letztjährigen Tour. Es brauchte in diesem Jahr etwas mehr Überzeugungskraft um mich erneut als Berichterstatter „zu installieren“.
Da die diesjährige Tour wiederum ins Emmental führte, habe ich mich weniger wegen der Reiseleitung, als vielmehr der zu erwartenden landschaftlichen Schönheiten, erneut zu einer Teilnahme entschieden. Mit Urs Gygax ist ein neuer Hauptverantwortlicher für die Durchführung ernannt worden. Die Unterschiede zum letztjährigen OK waren frappant:

  • im Gegensatz zum letzten leicht verregneten Anlass herrschte dieses Jahr ausgezeichnetes Velowetter – schön, warm aber nicht zu heiss
  • Das vorgängig abgegebene Schreiben war übersichtlich und informativ. So unter anderem eine vollständige Teilnehmerliste mit Altersangaben. Daraus war ersichtlich, dass sowohl die 10 Genussfahrer, wie auch die 8 Leistungsfahrer je einen Altersdurchschnitt von genau 68,5 Jahren aufwiesen. Die Selektion der beiden Gruppen erfolgte demnach nicht über das Alter, sondern über das Leistungsvermögen
  • Für jede Leistungsgruppe war die zu fahrende Route sowohl für den 1. und 2 Tag klar aufgelistet. Der Fairness halber muss ich sagen, dies war auch im letzten Jahr der Fall. Aber im Unterschied dazu, wurde das folgende Routen-Programm exakt und ohne jede Umwege auch eingehalten.
Programm Genuss-Fahrer Leistungs-Fahrer
1. Tag Wynigen-Burgdorf-Kirchberg-Utzensdorf-Derendingen-Luterbach-Deitingen-Subigen-Aeschi-Winisdorf-Seeberg-Riedtwil-Wynigen Wynigen-Lueg-Affoltern i.E.-Weier i.E.-Dürrenroth-Huttwil-Eriswil-Fritzenfluh-Wasen i.E.-Sumiswald-Lützelflüh-Hasle-Rügsau-Oberburg-Burgdorf-Wynigen
2. Tag Wynigen-Grasswil-Seeberg-Burgäschisee-Bolken-Inkwil-Wangenried-Wangen a.A. Wynigen-Grasswil-Seeberg-Burgäschisee-Bolken-Inkwil-Wangenried-Wangen a.A. Niederbipp-Oensingen-Balsthal-Langenbruck-Waldenburg-Liestal-Pratteln

MR Velotour
18 Fahrer (10 Genuss- und 8 Leistungsfahrer aus der „Dopingzunft“) vor dem Start zusammen mit den beiden Besenwagenfahrern

Ausgangspunkt der Tour war diesmal der Gasthof zur Linde in Wynigen. Während die Velos im „Mannschaftsbus“ durch die beiden Chauffeure Kurt und Kurt nach Wynigen gefahren wurden, erreichten die Cracks den Gasthof mit dem Zug. Unmittelbar nach dem Zimmerbezug und letzter Kontrolle der Ausrüstung starteten die beiden Gruppen unabhängig voneinander zur jeweiligen Tour. Gemäss Programm waren am ersten Tag keine gemeinsamen Treffpunkte, der beiden Gruppen vorgesehen. Deshalb beschränkt sich die Berichterstattung vorwiegend auf die Gruppe der Leistungsfahrer.

Unmittelbar nach dem Start begann der Aufstieg zur „Lueg“ auf 900m über Meer. Zuerst langsam ansteigend endete der Aufstieg in einem praktisch „überhängen-den“ Schlussteil, den selbst die durch- trainiertesten Fahrer zuerst aus dem Sattel und schliesslich vom Velo zwangen.

Die anschliessend herrliche Aussicht, auf die Alpenkette Eiger, Mönch und Jungfrau (ich kenne leider nur diese drei) entschädigte für die unmenschlichen Strapazen. Eine wunderbare Abfahrt brachte uns nach Dürrenroth zum Hotel Bären. Zur gleichen Zeit erreichten auch die Genussfahrer den Bären aber denjenigen in Utzensdorf. Beide Gruppen haben sich beim Mittagessen vorzüglich verpflegt Dies war aber die einzige Gemeinsamkeit der beiden Gruppen am ersten Tag.

Es folgte ein weiterer Aufstieg auf die Fritzenfluh mit einer ebenso berauschenden Abfahrt nach Sumiswald. Die letzten Kilometer zurück nach Wynigen via Burgdorf – bei einem Bier im Sommerhaus – waren dann eher flach und gemütlich.

Beim ausgiebigen Nachtessen in der Linde zeigte ein Vergleich der Velocomputer von Gruppe 1 und 2, dass beide Gruppen ihre geplanten Kilometer effektiv „abgespult“ haben. Im Klartext, es hat sich offensichtlich niemand verfahren.

Am Tag 2 starteten beide Gruppen zum gleichen gemütlichen Programm. Zwei Höhepunkte waren vorgesehen:
Baden im Burgäschi-See und eine Überraschung in Wangen an der Aare.

MR Velotour MR Velotour

Der Reiseleiter der Leistungsgruppe schwärmte in höchsten Tönen vom Burgäschi-See. Wörtlich meinte er, alte Erinnerungen auffrischen zu lassen. Dies veranlasste einen zur Frage: „Meinsch, die lyt no dört?“ Es wurde uns nicht zu viel versprochen. Der Burgäschi-See ist ein Bijou, wunderbar mit Wald umgeben. So schön der See auch war, die Bade-Lust hielt sich bei den meisten in Grenzen. Zwei Unentwegte haben sich dann zum Teil unter bissigen Kommentaren der Nichtbadenden ins – wie sagten – warme Wasser gewagt. Ich habe mich jeglichen Kommentars enthalten, aber ich habe mich über die Ausrüstung der beiden gewundert: Einer mit Velohelm und einer mit Sonnebrille – eigentlich keine typischen Bade-Utensilien. Die Wassertemperatur wurde von einem Aussenstehenden nicht sehr geistreich, wie folgt kommentiert: „Muesch luege, wenn de use chunnt, denn luegt er em nach yne!“ Nach dem Bade-Intermezzo ging gemütlich weiter nach Wangen an der Aare. Urs Gygax hat durch seine Verwandten in deren Garten einen „Apéro riche“ organsiert. Bei Häppli und allerlei „Tranksame“ wurde die Gesellschaft gediegen auf das Mittagessen vorbereitet. Im Namen des Schreiberlings vielen Dank für den netten Empfang.

Beim gemeinsamen Mittagessen in Wangen wurden nochmals „die Batterien“ aufgeladen für die Heimreise. Gleichzeitig war dies der Abschluss eines gediegenen Wochenendes vor der Heimreise. Während die einen in Wangen den Zug besteigen, sattelte ein ansehnlicher Teil nochmals ihr „Stahlross“ und machten sich per Velo via Balsthal-Langenbruck-Waldenburg auf den Heimweg. Die Abfahrt vom Hauenstein war dann nochmals ein Velogenuss vom Feinsten.

 

Fazit

MR Velotour

Wir haben eine wunderbare Tour erlebt bei exzellentem Wetter. Trotzdem habe ich doch noch einige grund-sätzliche Bedenken, welche ich für kommende Organisatoren hier erläutern will: Trotz dem erstaunlichen Altersdurschnitt von exakt 68.5 Jahren sind beachtliche fahrerische Leistungen vollbracht worden. Die leistungsgerechte Aufteilung in zwei Gruppen hat sich grösstenteils bewährt. Trotzdem empfehle ich noch eine dritte Kategorie zu schaffen – nämlich diejenige der „Arbeitenden“. Wie aus dem nebenstehenden Bild ersichtlich hat ausgerechnet der Jüngste der Teilnehmer (noch im Arbeitsprozess stehend) völlig entkräftet am Burgäschi-See absolut nichts von der Bade-Szene mitbekommen. Ich mag mich erinnern, dass der Erwähnte beim Nachtessen – was die Getränke betraf – sich absolut seriös verhalten hat und anschliessend – für meine Begriffe – eher frühzeitig zu Bett gegangen ist. Ich kann mir seinen Erschöpfungszustand eigentlich nur durch seinen Arbeitseinsatz erklären, obwohl es mir schwerfällt dies zu glauben. Im Namen aller Rentner und den beiden noch Arbeitstätigen danke ich den Organisatoren für das gelungene Wochenende, und hoffe auf ein ebensolches im nächsten Jahr.

Victor Furler (im Gegensatz zum letzten Jahr 0.65 kg leichter)

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