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7. September 2014

Männerriegereise ins Wallis 6./7. September 2014

Bereits am Samstagmorgen um 6.30 Uhr trafen wir am Bahnhof Pratteln eine Delegation der Fitness Damen. Die ahnungslosen Damen wussten bis auf die Reiseleiterin nicht einmal wohin es geht! Wir hingegen, waren bis ins kleinste Detail über unsere zweitätige Reise ins Wallis informiert worden. Kaum in Brig angekommen, konnten wir unser Gepäck beim Bahnhof deponieren und nur das Notwendigste im Rucksack mitnehmen. Sieben Minuten später sassen wir bereits im Postauto.

Nach der Ankunft in Blatten (1327 m) genossen wir im Hotel Blattnerhof Kaffee und Gipfeli. Von einigen Kameraden wurde das herrliche Dorfpanorama vom Sitzplatz aus fotografiert. Nach der gemütlichen Runde führte uns der stellvertretende Leiter Beat Lüthy in Richtung Massaschlucht und Ried-Mörel (1188 m). Zuerst ging es auf einem Teppichboden, mit Baumnadeln und Moos versehen, leicht aufwärts. Links und rechts vom Pfand fanden wir Findlinge, umgestürzte Bäume, verkeilte Felsplatten und einen Tümpel. Dann ging es auf einem kleinen Fahrweg zur Brücke unterhalb des Gibidum-Stausees. Unterwegs entpuppte sich Felix Knöpfel als ausgesprochener Pilz- und Vogelkenner. Er konnte die ganze Vielfalt, vom Fliegen- bis zum Steinpilz, genau bestimmen. Nur einmal hatte er einen grossen Steinpilz mit einem schönen, runden Stein verwechselt. Dies zum Leidwesen von Martin Suter (alias Beni), der quer über eine abschüssige Wiese lief, um diesen Pilz zu besichtigen.

Pfad zwischen den Findlingen

Brücke unterhalb des Gibidum-Stausees

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor der senkrechten Wand gönnten wir uns eine kleine Pause und bestaunten die Schlucht. Dank seinem Smartphone konnte uns Ruedi Graf über die Resultate vom Schwingerfest auf dem Laufenden halten. Wir konnten die Fortsetzung des Massaweges in der Wand, der sich um Felsvorsprünge windete, im Voraus genau inspizieren. Beat führte die Gruppe sicher über Geröllhalden, durch einen kurzen Tunnel und über Stege. Er duldete keine Leute vor seiner Nase. Nur einer konnte es nicht lassen: René Falconnier sprang wie ein junger und übermütiger Steinbock von einem Felsvorsprung zum anderen und blickte in den tiefen Abgrund. Andere mussten sich rettend an der Kette halten. Heikle Stellen wurden von unserer Filmequipe Heinz Weisskopf und Kurt Suter auf Video festgehalten. Ausgezeichnete Filmausschnitte wurden unter www.pratteln.net veröffentlicht.

Beat der stellvertretende Reiseleiter hatte seine Gruppe fest im Griff

Hier wusste auch René nicht weiter

Nach dem Austritt aus der Massaschlucht konnten wir die Aussicht ins Rhonetal und auf die Walliser Alpen geniessen. Hier konnte Hans Graf mit seinem App „Peak Finder“ punkten. Für einen einmaligen Betrag von nur 3 Franken konnte er alle Berggipfel sicher bestimmen! Der Weg führte uns entlang der teilweise wieder renovierten Suone nach Ried-Mörel. Insgesamt benötigten wir von Blatten nach Ried über 3 Stunden. Im Restaurant Alpenblick bekamen wir Bouillon und einen leckeren Teller mit Trockenfleisch.

Aussicht ins Rhonetal und auf die Walliser Alpen

Beim essen kamen wir auch nicht zu kurz

Der „Peak Finder“

Anschliessend übernahm Andres Maurer die Führung. Wir fuhren mit der Gondelbahn nach Mörel und von dort mit dem Zug nach Brig. Vor dem Nachtessen besichtigen wir das berühmte Stockalperschloss. In der Altstadt fand ein grosses Musikfest statt. Eine Dame führte die müde Reisegruppe durch das Schloss und erzählte die Geschichte der Familie Stockalper, die bis anfangs 17. Jahrhundert zurückgeht. Die Dame sprach uriges Walliser Deutsch mit einem starken italienischen Akzent.

Vorbereitung zum Musikfest im Stockalperschloss

Improvisierte Sitzung im Stockalperschloss

Nach dem Nachtessen im Hotel Good Night Inn spazierten einige Kameraden, in der Dunkelheit konnte man nicht ausmachen wie viele, zum Musikfest im Hof des Stockalperschlosses. Bei einer Musikkapelle konnte sogar eine Basler Trommel gesichtet werden! Franz Riha suchte einen Stand mit Bratwürsten, die er aber in der Finsternis nicht finden konnte. Der Ärmste hatte noch immer Hunger!

Gleich nach dem Frühstück am Sonntagmorgen begaben wir uns wiederum zum Bahnhof Brig und fuhren mit dem Postauto hinauf zum Safrandorf Mund (1188 m). Wir besichtigten das Dorf und suchten verzweifelt Plantagen. Wie uns Einheimische aufklärten, werden im Oktober nur einige Kilos Safran unterhalb der Dorfkirche oder dem Parkplatz geerntet. Das Gramm kostet 16 Franken! Im Dorf fanden wir nebst den Walliser Schwarzhalsziegen auch Walliser Schwarznasenschafe, beides Specie Rara.

Safranmuseum in Mund

 

Walliser Schwarznasenschafe

Auf einem leicht abfallenden Weg wanderten wir gemütlich nach Birgisch (1093 m), wo wir im Restaurant ein Mittagessen einnahmen. Nach dem Essen folgten wir einem steilen Weg hinunter nach Naters (702 m) und von dort zum Bahnhof Brig. Nach dem Besuch einer Wirtschaft durften wir unser Reisegepäck wieder in Empfang nehmen und mit dem Zug nach Pratteln zurückfahren.

Einen herzlichen Dank für die bis ins Detail und wie gewohnt makellos organisierte Riegereise geht an Aldo Pavan. Er hat bereits letztes Jahr mit der Organisation begonnen und hat wiederum keine Mühe gescheut. Wir bedauern ausserordentlich, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht mit uns wandern konnte. Dafür leistete er uns Gesellschaft beim Fahren, Essen und Trinken. Einen Dank geht auch an die Ersatzreiseleiter Beat Lüthy und Andres Maurer.

Bericht von Daniel Zulauf.

Fotos von Fritz Gerber, Hans Graf, Andres Maurer, Franz Riha und Männi Sutter.

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