Riegenreise Fitness Herren nach Marokko

Nach Jahrelangem drängen während den Turnstunden, Joggingtrainings und Bikeabenden war es nun soweit. Dank der Initiative eines Turnkollegen (?) waren plötzlich Flugtickets nach Marokko gebucht und Said konnte mit der Planung der Reise beginnen, mit der Sicherheit es nicht umsonst gemacht zu haben. Als sehr grosse Hilfe erwies sich dabei Patricia, Saidˋs Frau. An einem super Dia Abend mit bester Verpflegung brachte Sie uns Marokko näher und am Ende hatten alle das Gefühl schon einmal dort gewesen zu sein.
So war es denn nun soweit und 11 Turner der Fitness trafen sich am Donnerstag dem 23. Mai 2013 am Bahnhof Pratteln um das grosse Abenteuer zu starten. Auf nach Afrika hiess es nun und schon bald sassen wir im Flugzeug nach Marrakesch. Dort angekommen wurden wir schon von unserem Chauffeur Morad erwartete. Zügig und schnell ging die Fahrt durch Marrakesch, an Sehenswürdigkeiten vorbei bis wir plötzlich mitten in der Altstadt landeten. Zu Fuss und mit einem Fuhrwerk voller Koffer ging es durch die Gassen, welche immer enger und kürzer wurden. Ein leicht flaues Gefühl machte sich im Magen breit bis wir plötzlich vor einer unscheinbaren Holztüre standen. Oh, da soll es also sein, unsere erste Übernachtung, schluck. Aber dann traten wir ein und standen mitten in einem kleinen Paradies aus tausend und einer Nacht. Geflieste Böden und verzierte Wände, Springbrunnen und Zimmer so gross wie kleine Suiten. Ein Aufstieg zur Terrasse bescherte uns einen Wahnsinns Ausblick über die Altstadt von Marrakesch. Zurück nach unten zum ersten Marokkanischem Tee welcher uns sofort in seinen Bann zog. Von nun an wurde nur noch dieser Tee getrunken, ausnahmen gab es nur noch am späten Abend. Dann noch das Hotelformular auszufüllen, welches nun jeden Tag zu unserem Ritual wurden. Nun wurde allen die aufwendige Einreiseprozedur bewusst, wurde doch jedem der Teilnehmer seine eigene Nummer schön in den Pass gestempelt welche nun säuberlich in das Formular eingetragen wurde. Auch fanden einige zum ersten Mal Ihre eigene Passnummer im roten Büchlein. Danach bezogen wir die Zimmer und machten uns auf um Geld zu wechseln, den Markt zu besuchen und um ein geeignetes Lokal für das Abendessen zu finden.
Mit einem feinen Tajime (orientalische Garmethode für Gemüse, Fleisch, Fisch) stillten wir unseren Hunger. Da nicht alle wussten was dies ist, kam es zu einer Fehlbestellung. Dies führte dazu dass sich derjenige noch Wochen danach über dieses Essen ärgern konnte. Ebenfalls mit von der Partie war unser eigener Abteilungsdoktor. Schon am ersten Abend auf dem berühmten Djemaa-el-Fna-Platz in Marrakesch kam er zum Einsatz. Dank seiner Hilfe kam die Touristin schnell wieder auf die Beine und wir selber konnten von seinem Wissen und den mitgeführten Arzneien profitieren. Durch geschickte Abgabe derselben wurde der Bestand soweit verringert, das am Ende der Reise alle Geschenke für die Frauen zuhause im nun leeren Koffer Platz fanden. Eine Minderheit in Riehen wohnend, führte jedoch mehrere Flaschen mit Argan-Produkten zum persönlichen Eigennutz in die Schweiz ein.
Am zweiten Tag ging die Reise nach Essaouira, welcher ein aussergewöhnlicher Platz der friedlichen Koexistenz verschiedener religiöser und ethnischer Gruppen ist. Hier genossen wir zum ersten Mal ein Bad im Meer und den Sandstrand. Bei einem Bier am Swimmingpool des ***** Hotels liessen wir den Tag ausklingen. Weiter ging die Reise am folgenden Tag nach Casablanca, in die grösste Stadt welche direkt an der Atlantikküste liegt. Mit einer stoischen Ruhe fuhr uns Morad jeweils von Ort zu Ort. Konnte ein Kreisel noch so voll sein, locker fand er noch einen Weg hinein um an der richtigen Ausfahrt als erster hinaus fahren zu können. In Spanien brauchten wir für die gleiche Strecke locker die doppelte Zeit, fanden jedoch dort unsere Verkehrsregeln perfekt umgesetzt vor. Casablanca ist eine moderne Grossstadt mit wenigen alten Bauwerken. Die neuste Attraktion ist die Moschee Hassan II, ein Mammutbauwerk und zweitgrösste Moschee der Welt.
Wie immer gab es am Abendetwas feines zu Essen und wenn möglich einen Schlummertrunk an der Bar. Die Gruppe Mineralwasser führte Ohropax mit sich oder hatte sich schon am Anfang durch eine geschickte Auswahl des Zimmergenossen für einen ruhigen Schlaf abgesichert. Weiter ging es am anderen Morgen von Casablanca der Küste entlang zur Hauptstadt Rabat, von dort ins Landesinnerer nach Meknes wo wir die Souks (Marktplatz) besuchten und uns von den vielen Düften und Eindrücken leiten liessen. Danach ging es weiter nach Fes, der ältesten der vier Königsstädte des Landes. Handel und Handwerk machten Fes zu einer blühenden Stadt in welcher seit Jahrhunderten in den Gerbereien des Gerberviertels unverändert nach archaischen Methoden gearbeitet wird.
Nach so vielen Eindrücken des marokkanischen Lebens war nun ein Ferientag nötig. Die Fahrt am folgenden führte uns an die Mittelmeerküste nach Al Hoceima wo unser Hotel in einer kleinen Bucht direkt am Strand und nur 500 Meter von Zentrum entfern lag. Hier genossen wir Strand- und Badefreuden und sonnten uns in der wärmenden Sonne.
Endlich, denn gewisse Reisende fanden immer wieder kühle Stellen im Land, an denen ein zu frischer Wind blies oder wo die Sonnenstrahlen nicht die gewünschte Wirkung auf der Haut hinterliessen. Durch geschicktes anlegen von Pullis, Kappe und Sonnenbrille konnte dieser Mangel jedoch ausgeglichen werden. Das nicht mitführen von langen Kniesocken erwies sich jedoch als grosser Fehler. (Karin, bitte nächstes Mal daran denken)
Auf ging die Fahrt am folgenden Tag in das Rifgebirge nach Tetouan. Die weitläufige Medina mit ihrem Nebeneinander von Wohnen, Handwerk und Kultur gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Weiter durch das Rifgebirge brauchten wir für die 46 Kilometer bis Tanger eine Ewigkeit. Die Strassen wurden immer kleiner und holpriger, am Schluss führen wir wegen Fehlens der Brücke durch den Fluss, welcher zum Glück nur wenig Wasser führte. In Tanger erwartete uns ein **** Hotel direkt an der Strandpromenade, mit kurzem Fussweg zum Stadtzentrum und nur wenige hundert Meter vom Ort entfernt, wo unser fleissiger Turner Said aufgewachsen war. Am zweiten Tag besuchen wir noch die wunderschöne Medina von Asilah, welche sehr gut erhalten ist und von Stadtmauern begrenzt ist welche noch aus der Zeit der portugiesischen Besatzer stammt. Am dritten Tag in Tanger wurde früh aufgestanden. Mit der acht Uhr Schnellfähre von Tanger nach Tarifa an die Costa de la Luz wechselten wir den Kontinent. Weiter ging es mit dem Ortsbus nach Algeciras und von dort mit dem Linienbus an Gibraltar vorbei und der Costa del Sol entlang über Marbella nach Malaga. Nach diesen 160km Bussfahrt waren wir erschöpft und ein Bad am schönen Strand war angesagt. Ebenso besuchten wir noch die sehenswerte Kathedrale und die Alcazaba. Die Alcazaba ist eine maurische Festung welche auf den Resten einer Palastanlage für die maurischen Könige von Granada errichtet wurde. Am späten Nachmittag war es nun vorbei und die tollen 9 Tage gingen zu Ende. Von Malage flogen wir zurück in die Schweiz, wo uns das bekannte Wetter erwartete. Die Pessimisten unter uns wurden belohnt. Schön war es doch die gewohnte Regenjacke anziehen zu können und die anderen spürten wieder ein Stück Heimat auf der nackten Haut.
Ja, ja, wenn wir nur nicht so jung währen, wir könnten locker in der Männerriege mitmachen.
Thomi